zwölf uhr

Sicher kennen einige dieses oder ein ähnliches Gefühl: man steht morgens auf, frühstückt (oder auch nicht) und versucht erstmal zur Arbeit, Uni oder Schule zu kommen. Dann rast der Tag vorbei, man rennt von einer Sache zur anderen, hat dies zu erledigen, muss jenes noch fertigstellen. Und die To-Do-Liste wächst und wächst und wächst....
Schließlich kommt man irgendwann nach Hause, plötzlich ist es schon 21 Uhr, manchmal auch später und einem fällt ein, dass man in ein paar Stunden schon wieder aufstehen muss.
Tagtäglich das gleiche Dilemma. Manchmal ist es dann schon Samstag oder gar Sonntag und ich weiß eigentlich gar nicht mehr, was ich die Woche über gemacht habe.
Das sind die Tage, Wochen und Monate, in denen ich mein 12 Uhr verliere.
Alles was begonnen wird, wird nicht fertig gestellt. Manche Dinge gar nicht erst begonnen. Andere, die vollendet werden, verlieren Ihre Bedeutung.
All dies, weil mir meine Orientierung fehlt.
Jeder Mensch hat sein eigenes 12 Uhr (oder auch seinen Norden), der ihn immer wieder ausrichtet. Nach dem man sich richten kann. Der den Dingen die Richtung, die Bedeutung gibt.
Es ist menschlich und in Ordnung, sein 12 Uhr aus den Augen zu verlieren und mal gegen halb 6 zu laufen. Aber man sollte nicht vergessen, dass die Richtung nie weg ist.
Offen sein für den Augenblick, wenn 12 Uhr wieder näher kommt und daraus wieder Kraft schöpfen.
Aktuell bin ich selber mehr auf dreiviertel drei, aber ich weiß, dass die Uhr sich weiter dreht, so dass früher oder später wieder die Zwölf da ist.

Bis bald,
Kati.


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